Die eine Hälfte von ROOTS

Oli Gillmann.

"Was ich immer wieder von Freunden, Bekannten oder auch Arbeitskollegen zu hören bekomme ist, dass ich sehr authentisch und ehrlich bin. Ich bin ein miserabler Lügner und man sieht es mir sogleich an, wenn ich mich schlecht fühle oder mich etwa Probleme beschäftigen. Ich verlasse mich bei Entscheidungen zum grössten Teil auf mein Bauchgefühl und meine moralischen Werte berufen sich vor allem auf Vertrauen und Respekt. Deswegen will ich möglichst offen durchs Leben gehen und versuche daher auch, allen Menschen nach Möglichkeit unvoreingenommen zu begegnen.

Zum Entsetzen vieler muss ich eingestehen, dass ich kein klar definiertes Lebensziel habe. Zumindest würde ich es nicht so nennen. Oftmals hört man ja wie Leute Ihr ganzes Leben vorausplanen. Ich kann und will das nicht. Ich geniesse es mich in eine Richtung treiben zu lassen, die mir zu dem Zeitpunkt als richtig erscheint und, falls nötig, dann und wann Korrekturen anzubringen. Genau da hat die Entstehung von STOOR auch seine Wurzeln. Es war ursprünglich nie mein Ziel, mich selbständig zu machen oder gar ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Vielmehr waren es meine gesammelten Erfahrungen in verschiedenen Berufsfeldern, meine persönlichen Interessen und meine Wertvorstellungen, die mich zuletzt auf diesen Weg in die Selbständigkeit geführt haben.

Vor rund zweieinhalb Jahren haben Fabia und ich das erste Mal darüber gesprochen, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Für uns beide stand nach langjähriger Erfahrung in der Modebranche schnell einmal fest, dass wir einen Kleiderladen eröffnen möchten. Da wir in unseren früheren Tätigkeiten immer wieder von Kunden auf die Themen Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche Produktion angesprochen wurden, war es uns immer mehr ein Anliegen, selbst Genaueres darüber zu erfahren. Schnell einmal bemerkten wir, dass oftmals wenig oder gar keine Transparenz von Seiten der Modehersteller gegenüber dem Kunden geboten wird. Uns war klar, dass man bei dieser Thematik nicht mehr länger wegschauen darf, sondern es vielmehr aktiv eine Gegenbewegung braucht. Daraus entsprang zuletzt die Idee für STOOR, die nun endlich Wirklichkeit geworden ist."